Meuterei auf der Schilling Rede

Am 29./30.: Oktober kommt es zur Meuterei auf mehreren Schiffen in Wilhelmshaven, die Feuer werden aus den Kesseln gerissen, die Lichtmaschinen der Ankerketten zerstört. Anlass der Meuterei ist eine geplante Angriffsaktion gegen die englische Flotte. Kurz vorher ist die Wilson-Note vom 20. Oktober von der neuen Deutschen Regierung unter von Papen angenommen worden. Hier wird u.a. festgelegt, dass Deutschland sofort den U-Boot-Krieg einzstellen habe. General Ludendorf am 31. Oktober 1918 zur geplanten Aktion: „Gewiss konnte sich unsere Lage nicht bessern. Das Verhängnis im Südosten schritt seien Gang weiter, darüber bestand kein Zweifel. Die äußerste Kraftanstrengung des deutschen Volkes hätte aber ernüchternd auf Völker und Heere Frankreichs, Englands und wohl auch Amerikas gewirkt. Einige Monate könnten wir den Krieg noch halten. Eine Festung, die sich ergibt, bevor das Letzte hergegeben ist, steht unter dem Fluch der Unehre. Ein Volk, das Demütigungen hinnimmt und sich den Bedingungen aufzwingen lässt, die seine Existenz vernichten, ohne das letzte eingesetzt zu haben, ist dem Untergang verfallen. Muss es sich das gleiche nach der äußersten letzten Kraftanstrengung gefallen lassen, so wird es leben.“ Dieser Ehrbegriff beherrschte die deutsche Oberklasse, deren Denken, Fühlen und Handeln. Für die Ehre der Admiralität wollen die Matrosen nicht sterben. Ein Matrosenabgesandter vom Schiff Thüringen kritisiert den geplanten Flottenvorstoss, dieser könne wohl nicht im Sinne der neuen Regierung sein. Ihm antwortet der 1. Offizier: „Ja, das ist Ihre Regierung.“ Die Befehlsverweigerung auf mehreren Schiffen führt dazu, dass die Marineleitung den Flottenvorstoß absagen muss. Gleichwohl kehrt keine Ruhe unter den Schiffsmannschaften ein. Die Matrosen der Schiffe "Helgoland" und "Thüringen" haben zwischenzeitlich die Kontrolle über ihre Schiffe übernommen.

Letztlich ergeben sich die Meuterer kurz vor der militärischen Konfrontation mit noch nicht meuternden Schiffen.
600 Matrosen werden in diverse Haftanstalten verlegt. Die Marineleitung entscheidet, die Flotte auseinander zu ziehen. Das III. Geschader wird in den Heimathafen Kiel verlegt.