12. Mai 2021 Diskussion/Vortrag Mehr von uns ist besser für alle

12. Mai 2021 - „Tag der Pflege“

Information

Veranstaltungsort

online

Zeit

12.05.2021, 18:00 - 19:30 Uhr

Themenbereiche

Commons / Soziale Infrastruktur

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Am 12. Mai wird weltweit der Tag der Pflege begangen. Die Corona-Pandemie offenbart in erschreckender Weise die fatalen Auswirkungen der Ausrichtung des Gesundheitswesens auf eine Gesundheitswirtschaft, die der Logik von Markt und Wettbewerb verpflichtet ist.

So wurden in Europa bis zu 56 % (Italien) der Klinikbetten abgebaut, dagegen war in Deutschland der Bettenabbau mit ca. 15% noch vergleichsweise moderat. In Schleswig-Holstein befindet sich nur noch ein Fünftel der Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft; jedes zweite ist privat. Bei der Vollprivatisierung von Krankenhäusern liegt Deutschland international an der Spitze.

Nach dem Wegfall des Selbstkostendeckungsprinzips wurde fast der gesamte Klinikbereich über das Preissystem der Fallpauschalen auf ökonomische Wirtschaftlichkeit getrimmt.  Implizit erwächst daraus ein Zwang, die medizinische und pflegerische Versorgung nicht am Patientenwohl auszurichten, sondern an dem, was den höchsten Erlös bringt. Besonders aggressiv nutzen Privatkonzerne wie der Fresenius-Konzern über seinen Helios-Klinikverbund die vom Gesetzgeber eingeräumte Möglichkeit, hohe Renditen zu Lasten der Versichertengemeinschaft zu erwirtschaften. Profit-Konzerne konzentrieren sich auf die lukrativen Bereiche und trennen sich von Verlustbringern. Über Medizinische Versorgungszentren breiten sie sich zunehmend auch im ambulanten Bereich aus.

Das Krankenhauspersonal, z.B. beim UKSH, muss schon seit Jahren Gehaltseinbußen hinnehmen, um das Defizit bei den Universitätskliniken zu senken. Darüber hinaus wurden auch in Schleswig-Holstein nicht nur Geburtsstationen, sondern ganze Kliniken geschlossen, wie z.B. in Tönning.

In der gerade laufenden dritten Pandemiewelle befürchten viele Mediziner*innen, dass das Gesundheitssystem die Kapazitätsgrenzen erreicht. Das Pflegepersonal hat die Belastungsgrenze schon seit langem überschritten.

Unsere Referentin Dr. Cornelia Heintze beschäftigt sich seit Jahren mit der „Gesundheitsökonomie“. In verschiedenen Studien hat sie die Gesundheitssysteme von Deutschland und Skandinavien verglichen und beschäftigt sich mit dem Pflegenotstand. Sie arbeitet in der Memorandum-Gruppe, der Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“, zu gesundheitspolitischen Fragen.

Mit ihr wollen wir anlässlich des Tages der Pflege eine kritische Bestandsaufnahme der Situation im Gesundheitswesens durchführen und Wege zu einer besseren, menschengerechten Gesundheitsversorgung diskutieren, die auch die Situation der Beschäftigten berücksichtigt.

Vortrag und Diskussion mit Dr. Cornelia Heintze

12. Mai 2021, 18 - 19.30 Uhr

Die Veranstaltung findet als Zoom-Veranstaltung statt.

https://kurzelinks.de/7y0g

Kenncode: 305284

Wichtige Hinweise: Während der Veranstaltung sind nur die Moderator*innen und die Referentin zu sehen und zu hören. Fragen können im Chat gestellt werden. Beim Einwählen in die Veranstaltung fragt Zoom nach dem Namen und der Mail-Adresse. Hier können auch fiktive Angaben gemacht werden, z.B. irgendwas@irgendwas.de, so dass die Anonymität im Chat gewährleistet ist.

Wir zeichnen die Veranstaltung auf, um sie später auf YouTube zu veröffentlichen. Wir streamen auch live auf YouTube auf dem Kanal der RLS SH. So können auch Menschen die Veranstaltung live sehen, die keine Lust auf Zoom haben.

Beim Einwählen in die Veranstaltung fragt Zoom nach dem Namen und der Mail-Adresse. Hier können auch fiktive Angaben gemacht werden, z.B. irgendwas@irgendwas.de, so dass die Anonymität im Chat gewährleistet ist.

Die Veranstaltung des Bildungsausschusses von ver.di Region Kiel-Plön findet statt in Kooperation mit dem DGB Region Kiel, der Fachhochschule Kiel, dem Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche, dem Kieler Pflegebündnis, ver.di Bezirk Kiel-Plön, attac Kiel und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein.

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein

Telefon: (0431) 2607043