Revolutionäre Stadtteilarbeit

Seit längerem ist in der radikalen Linken in Deutschland eine Strategiedebatte darüber entbrannt, wie die politische Arbeit hin zur breiteren Gesellschaft und ihren sozialen Auseinandersetzungen verlagert werden kann. Aus dieser Suchbewegung sind Stadtteilgruppen entstanden, die anknüpfend an lokale Lebensbedingungen versuchen, Profitorientierung, Konkurrenz und Vereinzelung eine solidarische und bedürfnisorientierte Praxis entgegenzusetzen. In der aktiven Hinwendung zu den Nachbar:innen unterscheiden sie sich von klassischen Infoläden und linken Szenetreffs, durch den revolutionären Anspruch besteht gleichzeitig eine klare Abgrenzung zu Sozialarbeit und reformistischen Ansätzen.

Auch der im Herbst 2022 eröffnete Stadtteilladen Anni Wadle in Kiel-Gaarden sieht sich als Teil dieser Suchbewegung. Im Gespräch mit dem Autor:innenkollektiv Vogliamo Tutto werden an dem Abend  die verschiedenen Erfahrungen dieses Ansatzes reflektiert und ein Zwischenfazit zum Stand dieser Bewegung gezogen. Die Gruppe „Vogliamo tutto“ widmet sich Fragen einer sozialrevolutionären Praxis in erster Linie theoretisch, um Gruppen praktisch zu unterstützen. In ihrem Buch „Revolutionäre Stadteillarbeit“ haben sie fünf politische Basisinitiativen aus Münster, Berlin, Bremen und Hamburg zu deren Strategien, Erfahrungen und Perspektiven befragt, um daraus ein Zwischenfazit dieser Bewegung zu ziehen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Stadtteilladen "Anni Wadle"