Die »Rote Emma« war zu ihren Lebzeiten (1869-1940) eine verehrte und gefürchtete Symbolfigur des Anarchismus. Sie wurde bekannt durch ihre Reden für die Rechte der Arbeiter:innen, für Geburtenkontrolle, gegen die Wehrpflicht. 1886 war sie im Alter von 17 Jahren aus Russland in die USA emigriert. Als Textilarbeiterin in New York lebte sie mitten im sozialen Elend und gelangte in anarchistische Kreise. Sie erkannte bald ihr rhetorisches Talent und setzte es in landesweiten Agitationsveranstaltungen ein. Sie wurde mehrmals zu Gefängnisstrafen verurteilt, verfasste revolutionäre Schriften. 1919, im Zuge der Kommunistenhetze, wurde sie mit anderen Genossen aus den USA nach Russland deportiert. Enttäuscht von der diktatorischen Herrschaft der Bolschewiki, floh sie nach Frankreich, wo sie in den 20er Jahren ihre Autobiografie »Gelebtes Leben« schrieb, Zeugnis einer kämpferischen, mutigen und unabhängigen Frau. 1936 nahm sie an der spanischen Revolution teil. 1940 starb sie vereinsamt in Toronto. Auf ihrem Grabstein steht ein Zitat von Charles Caleb Colton: »Freiheit steigt nicht zu einem Volk herab, ein Volk muss sich selbst zur Freiheit erheben«.
Unsere Referentin Hanna Mittelstädt, geboren 1951 und bis heute lebhaft in Hamburg, ist Mit-Gründerin und war 45 Jahre lang Mit-Leiterin des Verlags Edition Nautilus, wo 2014 die deutsche Übersetzung von »Gelebtes Leben« erschien. Sie wird eine ausführliche Einführung in das Leben und Wirken Emma Goldmans geben, bevor wir uns gemeinsam einigen zentralen Texten der »gefährlichsten Frau Amerikas« widmen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der PSK - Winterschule statt. Alle Seminare der Reihe finden im Stadtteilladen Anni Wadle (Kieler Str. 12, 24143 Kiel) statt und aufgrund begrenzter Plätze bitten wir um eine Voranmeldung. Dafür könnt ihr einfach an mail@perspektive-solidaritaet.org schreiben oder euch direkt im Stadtteilladen melden. Die Seminarreihe veranstalten wir mit den Aktivist:innen von PSK.
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