Fast 12 Jahre nach Hugo Chávez Tod steckt Venezuela in einer tiefen politischen und ökonomischen Krise. Der Venezuela-Experte Tobias Lambert liefert eine akribische Langzeitanalyse des Chavismus und macht sich die Bewertung nicht einfach. Wie konnte das einst so vielversprechende sozialistische Experiment von Hugo Chávez so entgleiten konnte.
Der Chávez-Nachfolger Nicolás Maduro bleibt nach der Wahl im Sommer 2024 im Amt, doch der breite Rückhalt in der Bevölkerung, den sein Vorgänger bis zu seinem Tod im Jahr 2013 genoss, scheint ebenso verloren wie seine demokratische Legitimität. Über sieben Millionen Venezolaner*innen sind geflohen – auch wegen der desolaten ökonomischen Situation: Die Armut stieg von Jahr zu Jahr an.
“Wie konnte der erdölreiche Staat in eine solche Krise geraten? Und welchen utopischen Restgehalt hat das nun schon über ein Vierteljahrhundert andauernde chavistische Projekt?
Der Autor betrachtet den bolivarianischen Prozess nicht rückblickend durch die Brille seines Scheiterns, sondern als ergebnisoffenen Prozess, der sich auch anders hätte entwickeln können. Er beschreibt weiterhin den ambitionierten Versuch, basisdemokratische kommunale Gremien und Produktionsstätten, die sogenannten „Comunas“, zu etablieren. Doch spätestens ab 2013 geriet der Chavismus ins Straucheln: Chávez starb, die Öleinnahmen brachen ein, ambitionierte Sozialprogramme ließen sich nicht mehr finanzieren.
Maduro kompensierte sinkende Popularität mit teils repressiven Maßnahmen. Viele Menschen verließen in den letzten Jahren das Land."
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Soligruppe Lateinamerika Kiel
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