Viele Gründe für Proteste – ist ein neues »1968« möglich?

Eine große Koalition in Deutschland, ein heftig kritisierter Krieg der USA, Wirtschaftskrisen – soweit die Gemeinsamkeiten 1968 und 2008.

Damals brodelte es: bei den StudentInnen, Lehrlingen, Frauen, Lesben und Schwulen. Hippies und Rocker prägten völlig andere Lebensstile. Eine neue Linke bildete sich, eine außerparlamentarische Opposition trug ihre Proteste auf die Straße, Kultur und Politik verbanden sich zu einer „Kulturrevolution“. Die westliche Welt veränderte sich. Heute demonstrieren ökologische, humanistische, soziale und globalisierungskritische Netzwerke: gegen soziale Ungerechtigkeiten weltweit, gegen klimaschädliche Energieformen, gegen Kriege, gegen den Überwachungsstaat, gegen  Rassismus, gegen die Abschottung der westlichen Welt gegenüber Wirtschaftsflüchtlingen aus der „Dritten“ Welt. Die Proteste scheinen jedoch an den Zentren der Macht abzuprallen. Wie kam es, dass „1968“ Wirkung zeigte? Was tun, um heute „eine andere Welt möglich zu machen“, wie attac es sich auf die Fahnen geschrieben hat? Darüber diskutieren – Sven Giegold (38 Jahre), Wirtschaftswissenschaftler, Mitbegründer von attac Deutschland und Kandidat für die Europa-Liste von Bü90/Die Grünen, – Prof. Dr. Ulrike Schultz (48 Jahre), Entwicklungssoziologin, z. Z. Vertretung des Lehrstuhls für Internationalisierung und Entwicklung an der Ruhr Universität Bochum Schwerpunkte: Geschlechterbeziehungen und Globalisierung in Afrika, Haushaltsökonomie, Geschlechterpolitik, Forschung und Workshops in NO- und O-Afrika u. a. zu Feminismus, Islam und Geschlechterpolitik, – Prof. Dr. Detlef Siegfried (50 Jahre), Associate Professor für Neuere Deutsche Geschichte und Kulturgeschichte an der Universität Kopenhagen, Schwerpunkte Geschichte der Bundesrepublik in den 60er und 70er Jahren, „1968“,  Monographie zu diesem Thema „Time Is on My Side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre“ und – Hilde Wackerhagen (62 Jahre), von Beginn an in der Frauenbewegung aktiv (Weiberrat), Mitglied des legendären Karl-Napp-Chaos-Theater (Kleinkunstpreis Mainz 1980), heute politische Kabarettistin. – Moderiert wird die Gesprächsrunde von Ursula Müller von attac. Montag, 24.11.2008
um 19.30 h
im großen Saal der Pumpe Haßstr. 22
24103 Kiel